Vereinsgeschichte

Chronik des Tambourkorps Hengsbeck e.V.

Es war eine mutige Tat im Jahr 1925, als sich Musikidealisten in dem kleinen, ca. 110 Einwohner zählenden Dorf Hengsbeck zusammenfanden um das Tambourkorps Hengsbeck zu Gründen. Es waren dies die Musikkameraden Ferdinand Müller, Josef Krämer, Anton Krämer, Josef Molitor und Franz Winkelmann. Man hatte die „Knüppelmusik“ im Nachbarort Kückelheim gehört und Gefallen daran gefunden, wie diese Jungen ihre Musik machten.
Unter Führung des ersten Vereinsvorsitzenden Ferdinand Müller begann kein leichter Weg. Von Idealismus getrieben sammelten die fünf Gründer Geld, denn dieses stand nicht zur Verfügung. So konnten die ersten Flöten und Trommeln angeschafft werden. Schon bald konnten die Tonleiter und kleine Volkslieder gespielt werden. Nach und nach baten immer mehr Freunde in den Verein aufgenommen zu werden.

Selbstloser Einsatz, Idealismus und Begeisterung am Spiel brachten das Tambourkorps voran. Besonders die große Opferbereitschaft der Ausbilder Ferdinand Müller (Flöten) und Fritz Zakubilski (Tambour) sei zu erwähnen.

Im Jahr 1929 wurde am ersten Wettstreit in Kückelheim teilgenommen. Leider blieb der Erfolg noch aus. Man hatte aber das Eine und Andere von den Konkurrenten abgesehen. Durch eifriges Üben in den folgenden Jahren konnten gute Ergebnisse erzielt werden. Am 28. April 1931 wurde in der Schützenhalle Eslohe ein Wettstreit durchgeführt. Es konnten 14 Vereine begrüßt werden.

Leider musste der Spielbetrieb, bedingt durch den Krieg von 1937 bis Ende des Krieges eingestellt werden. Der letzte Auftritt war am 15.08.1937 bei einem Feuerwehrfest in Cobbenrode.

Nach dem Krieg war es dann wieder Ferdinand Müller und Josef Krämer, die die Jugend aufforderten, das Tambourkorps fortzuführen. Nach einem Aufruf im Oktober 1949 fanden sich um die beiden verbliebenen alten Mitglieder viele junge Leute die Spaß am Spiel im Tambourkorps Hengsbeck hatten.

Im November 1949 wurden die ersten Übungsstunden abgehalten. Am 12.03.1950 fand die erste Generalversammlung statt. Zum ersten Vorsitzenden wurde Ferdinand Müller gewählt, zweiter Vorsitzender wurde Hans Schröer, Schriftführer und Kassierer Josef Krämer, Instrumentenwart Josef Schulte Berges und Ordner Johannes Böhmer.

Am 14.05.1950 wurde am Wettstreit in Grafschaft teilgenommen. Zur Freude aller schenkte der Gönner des Tambourkorps Hengsbeck, Paul Reichelt, dem Verein vor dem Wettstreit ein paar neue Marschbecken. In den nachfolgenden Jahren wurden verschiedene Wettstreite und Musikfeste besucht. Es wurden zum Teil sehr gute Erfolge erzielt.

An folgenden Schützenfesten, zu denen das Tambourkorps Hengsbeck auch 2009 noch spielt, nahm der Verein nach dem Krieg erstmals Teil:
24.05.1951 in Cobbenrode
00.00.1951 in Eslohe
14.06.1953 in Reiste
10.06.1956 in Wenholthausen
26.05.1958 in Bremke
Beim „50-jährigen Bestehen“ des Tambourkorps Hengsbeck im Jahr 1975 sagte der damalige erste Vorsitzende Theo Bremke sen. bei seiner Ansprache: „Möge der Rückblick Verpflichtung für uns alle sein, auch in Zukunft junge Menschen der Musik zuzuführen“.

Entsprechend wurde im Jahr 1976 mit der Ausbildung einer Jugendgruppe von 35 Jugendlichen begonnen, wobei auch zum ersten mal Mädchen ausgebildet wurden. Die Ausbildung wurde konsequent nach Noten und nicht nach den so genannten „Fliegenschissen“ (Punkte, die einem Flötisten helfen sollen, den richtigen Griff auf der Flöte zu finden) durchgeführt. Zu diesem Zweck besuchten die Ausbilder Theo Bremke sen., Manfred Krämer und Fritz Pape mehrere Lehrgänge des Volksmusikerbundes. Die Jugendgruppe war personell so stark, dass sie einen eigenen Spielmannszug darstellte und zum ersten mal am 06./07. August 1977 in Hengsbeck auftrat. Im Jahr 1979 war die praktische Ausbildung durch Theo Bremke, Manfred Krämer und Fritz Pape so weit fortgeschritten, dass die Jugendlichen in die Stammmannschaft aufgenommen wurden und fortan gemeinsam auftraten. In den Folgejahren wurden regelmäßig weitere Jugendgruppen ausgebildet, deren Teilnehmerzahl jedoch die Größenordnung aus dem Jahr 1976 nicht wieder erreicht hat. Im Jahr 2006 konnten die in der Jugendgruppe 1976 ausgebildeten Mitglieder Theo Bremke jun., Caspar Bürger, Bernhard Pape und Dietmar Stappert für 30-jährige aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet werden.

Als am 29.05.1983 ganz überraschend der langjährige Musiker, Ausbilder und Vorsitzende Theo Bremke sen. verstarb gab es einen „Knacks“ in der Truppe. Dem gern gesehenen Theo Bremke zu Ehren, strotzte das Tambourkorps Hengsbeck vor Eifer und wurde noch enger zusammen geschweißt. Auch nach seinem Willen wurde die Jugendarbeit weitergeführt. Bis heute wird die Ausbildung der Jugendgruppen durch die Vereinsmitglieder durchgeführt. Die erfolgreiche Ausbildung wird durch die guten Ergebnisse auf den musikalischen Lehrgängen des Volksmusikerbundes bestätigt.

Am 20.05.2001 ging das Tambourkorps Hengsbeck zum ersten mal gemeinsam in die Luft. Die aktiven Mitglieder befanden sich ca. 5 Stunden nachdem sie das äußerst anstrengende Freundschaftstreffen „Rund um den Wilzenberg“ verlassen hatten, auf dem Weg zum Flughafen nach Paderborn. Von dort aus traten Sie Ihren viertägigen Aufenthalt zum Ballermann auf Mallorca an. Der Aufenthalt auf Mallorca festigte die Kameradschaft innerhalb des Vereins so, dass man beschloss, derartige Ausflüge in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Am 23.05.2004 flogen die aktiven Mitglieder gemeinsam nach Malaga und am 13.05.2007 erneut nach Mallorca.

Im Jahr 2008 stand der Verein vor der Entscheidung, sich an dem Bau eines Dorfhauses in Hengsbeck zu beteiligen. Nachdem die Gemeinde Eslohe mehrfach angekündigt hatte, den Übungsraum in der Grundschule Eslohe für den Schulbetrieb nutzen zu wollen, stellte sich die Frage, wo man langfristig einen neuen Probenraum findet. In den Diskussionen wurde sehr schnell klar, dass es sich hierbei um eine einmalige Gelegenheit handelt, langfristig unabhängiger zu werden und dass ein Vorhaben dieser Größenordnung für die Dorfgemeinschaften Hengsbeck und Bremscheid und das Tambourkorps Hengsbeck nur gemeinsam getragen werden kann. Die aktiven Mitglieder des Tambourkorps Hengsbeck entschieden sich während eines Probeabends einstimmig an dem Projekt mitzuwirken. In der Gründungsversammlung des Vereins zur Errichtung und Erhaltung eines Gemeinschafts- und Musikhauses am 09.07.2008 wurde das Tambourkorps Hengsbeck e.V. Gründungsmitglied.

Seit seiner Gründung wurde das Tambourkorps Hengsbeck von Männern und Frauen mit vollem Einsatz geführt. Alle Mitglieder hatten stets Familien an ihrer Seite, ohne deren Mithilfe und Verzicht eine erfolgreiche Vereinsarbeit nicht möglich gewesen wäre. Darum gilt auch Ihnen unser besonderer Dank.

Tambourkorps Hengsbeck e.V.,

Bernhard Pape im Dezember 2009